Tänzerinnenausbildung

Die Hauptfächer der BATO-Tänzerinnenausbildung

A. Grundlagenfächer

Choreographielehre und Improvisation mit Moona (10 Std.)
Wie wird eine Solo-, Duo-, oder Gruppenchoreographie interessant und abwechslungsreich? Wie wird sie übersichtlich und nachvollziehbar notiert? Woher kommen die Ideen zur Gestaltung des Tanzes? Hier geht es in Theorie, aber vor allem praktisch um Dynamik, Raumeinteilung, Bodenmuster, Stilmittel, Wirkung auf die Zuschauer, sowie um Urheberrecht, Ideenentwicklung, Choreographieschrift und Musikanalyse.
Moona ist Oriental Dance Art- und ESTODA®-Lehrerin mit eigenem Tanzstudio in Schweinfurt. Sie verfügt über langjährige Erfahrung als Unterrichtende und Choreografin.

Geschichte des Orientalischen Tanzes mit Anahita (5 Std.)
Dieses Seminar gibt einen Überblick über die Geschichte des OT in Ägypten und seine Klassifizierung mit Schwerpunkt 20. Jahrhundert und somit über die Entstehung der heutigen Nachtclub-Kultur in Kairo und der nationalen Theater-Ensembles (Reda, Khomeyya). Anhand von Videodemonstrationen werden Stil prägende Tänzerinnen und einflussreiche Theater-Ensembles vorgestellt und im praktischen Teil kleine Tanzsequenzen ausgewählter Tänzerinnen mit ihren stilistischen Besonderheiten vermittelt.
Anahita, deren Lehrer und Mentor Prof. Hassan Khalil ist, genoss die Ausbildung bei Nelly Mazloum, studierte Baladi bei Nadja Hamdi, arbeitet mit Sahra Saeeda zusammen und ist Mitglied im Conseil International de la Danse CID/Unesco.

Körperwahrnehmung und Bühnenpräsenz (10 Std.)
In praktischen Übungen wird die Basis der Körperwahrnehmung erarbeitet. Sensibilisierungs- und Wachsamkeitstraining verschaffen Zugang zu inneren Bildern, die in authentische Bewegungen und eigenen Ausdruck umgesetzt werden können. Prinzipien der Bewegung im Raum und auf der Bühne, Grundsätze der Bühnenpräsenz, Einsatz von Mimik und die Selbstdarstellung sind weitere Themenschwerpunkte.
Munira ist Lehrerin, Tänzerin, Choreografin für Orientalischen Tanz und Studioleiterin in Cuxhaven. Sie tanzt Ballett, Folklore, höfische Tänze, Spanisch, Stepp, Jazz, Standard- und Lateinamerikanisch, Afrikanisch und Samba. Im Rahmen der BATO-Ausbildung ist sie auch als Prüferin tätig.
Christel Harsch ist Dipl.-Sozialpädagogin (FH) mit Fortbildungen und Erfahrungen in Tanztherapie, Tanz-, Theater und Clownsarbeit, Theatralischer Improvisation, Eutonie, Yoga, Gesang, Schauspiel, Märchenerzählung, Theaterpädagogik und Orientalischem Tanz.

Rhythmus- und Musikkunde mit Burkhard Schwier (10 Std.)
Die wichtigsten Rhythmen der orientalischen Musik werden durch Burkhards Body-Mind-Rhythmus-Training körperlich erfahren. Es entwickelt die orientalischen Rhythmen und das Rhythmusgefühl über elementare Tanzschritte, Klatschen und Stimme. Neben der Einführung in die Rhythmuskunde gibt es ein Kurzreferat zur arabischen Musikgeschichte.
Burkhard Schwier, Rhythmikpädagoge und Musiker, unterrichtet seit über 20 Jahren bundesweit arabische Rhythmen und arabisches Trommeln.

Rhythmus-, Instrumentenkunde und Zimbeln mit A Nada und Burkhard Schwier (12 Std.)
Zu Live-Trommelbegleitung bzw. Musikbeispielen werden die geläufigsten orientalischen Rhythmen tänzerisch umgesetzt. Ein Theorieteil beinhaltet die wichtigsten orientalischen Instrumente. Das Seminar schult die tänzerische Interpretation und das Verständnis der orientalischen Musik mit ihren Rhythmen und Instrumenten sowie deren Zuordnung und bietet eine Einführung bzw. Vertiefung des Spielens von Fingerzimbeln

Tanztechnik Basis I mit Miriam Missura Marzetta (12Std.)
Orientalischen Tanz schneller erlernen, entspannter tanzen und dabei den Körper schonen - das gelingt, wenn man die anatomischen Zusammenhänge der Bewegungen versteht und ein Gespür für die richtige Haltung bekommt. Hier werden typische Isolationsbewegungen, deren Anwendung in Becken, Brustkorb und Kopf, ihre Kombinationen und Variationen gelehrt. Mit alltäglichen
Hilfsmitteln wird die Tanztechnik korrigiert und perfektioniert.
Dr. Miriam Missura Marzetta, Medizinerin und geprüfte Ausbilderin, ist Autorin von „Die neue Bauchtanzschule". Als Leiterin des Zentrums für orientalische Tanzkunst in Zürich entwickelt sie seit 1997 ein System zur Orientalischen Basistechnik, das durch logische Bewegungsentwicklung und vielseitige Methodik überzeugt.

B. Klassischer Orientalischer Tanz

Trainingsaufbau für Tänzerinnen und Raks Sharki I und II mit Nadine Bernhard (20 Std.)
Um die isolierten Bewegungen einer Tänzerin faszinierend und leicht rüber zu bringen, sind eine gute Haltung, grazile Arme und Füße, Platzierung und Eleganz unumgänglich. In diesem Workshop werden die für den Orientalischen Tanz relevanten klassischen Tanzgrundlagen gelehrt, von Axialen Plies und Arabesquen über Drehungen wie Pirouetten bis hin zur Anwendung der Raumachsen in Choreographien.
Mariam Habib, Miss Bellydance of Europe 2007, ist Diplom-Tanzpädagogin, staatlich geprüfte Tanz- und Gymnastiklehrerin, Ballett-, Modern- und Jazztänzerin. Als Tochter einer syrischen Tänzerin lernte sie den authentischen Orientalischen Tanz im traditionellen Stil mit sauberer Technik, Musikverständnis, Ausdrucksstärke und orientalischer Lebensfreude.
Für den klassischen Raks Sharki mit seinen verschiedenen Teilen werden typische Tanzkombinationen und -bausteine erarbeitet. Dabei wird auf richtige Bühnenpräsenz, Ausdruck, Haltung, Publikumsarbeit, Musik und Verbeugung / Verabschiedung Wert gelegt.

Aufbau einer klassischen Tanzroutine mit Sabine Baumann oder Afritah (10Std.)
Hier werden alte und neue Bühnentanzstile des ägyptischen Raks Sharki mit fließenden weichen oder dramatischen Übergängen praktiziert und studiert. Historisch-kulturelle Hintergründe der Musik sowie stilistische Todsünden werden beleuchtet und praktische Tipps für den Auftritt gegeben.
Afritah ist eine international erfolgreiche, erfahrene und beliebte amerikanische Pionierin des Orientalischen Tanzes in Deutschland. Ihr Unterricht ist herzlich, humor-, temperamentvoll und innovativ.

Orientalischer Tanz in den 40er - 90er Jahren mit Sahela (10 Std.)
Der alte Kairoer Tanzstil gilt als Wendepunkt zwischen Folklore- / Zigeunertanz und dem heutigen
hochentwickelten Stil. Herkunft, Kostüme, Musik und Tanztechnik sowie geschichtliche Hintergründe,
Künstler und Künstlerinnen der verschiedenen Stile werden in einer Multimediapräsentation
vorgestellt. Besonderheiten, Wirkung, Unterschiede und charakteristische Elemente werden anhand
einfacher Schrittkombis erfahren und erlernt.

C. Folkloristische orientalische Tanzstile und Hoftänze

Ägyptische Tänze I und II mit Abeer (20 Std.)

Ägyptische Tänze I:
Wüstenstämme wie Berber, nordafrikanische Beduinen und Oasenbewohner haben verschiedene Traditionen und Gebärden, die sich in ihren Folkloretänzen ausdrücken. Im Beduinentanz Hagala
wird dargestellt, wie eine Frau ihren zukünftigen Mann auswählt. Die Nuba sind ein Volk, das sich
nicht mit Fremden vermischt und die Gemeinschaft als hohen Wert ansieht. Männer und Frauen tanzen gemeinsam stolz, voller Kraft und Lebensfreude. Saidi, der typische Tanz für Oberägypten ist
schnell, kraftvoll, stolz und verspielt, hierzu zeigt Abeer eine ausdrucksstarke Variante ohne Stock.

Ägyptische Tänze II:
Ghawazi ist die ursprüngliche Bezeichnung für Zigeuner. Vor ca. 150 Jahren wurden die meisten
professionellen Tänzerinnen Ägyptens als „Ghazeia" bezeichnet; heute sind damit die Tänzerinnen auf dem Land gemeint, die in traditioneller Art tanzen. Sawahel, auch bekannt als Bambuti-, Ismailia, Eskandrani- oder Fischertänze, sind Abbildungen des Lebens in den Küstengebieten Ägyptens. Fellahi sind Bauerntänze aus dem Nildelta und Südägypten. Melaya Leff, der Frauentanz mit der Melaya, ist sowohl in Alexandria als auch in Kairo beheimatet. Die Stile sind allerdings unterschiedlich.
Abeer ist Ägypterin und lebt seit vielen Jahren in Deutschland. Sie ist Leiterin ihres eigenen Orientalischen Tanzstudios in Hildesheim und Kennerin ägyptischer Lebens- und Tanzkultur.

Baladi mit Abeer (10 Std.)
Früher waren die Awalim die Unterhalterinnen und Lehrerinnen in Musik, Tanz und Dichtung an den Höfen reicher Häuser Ägyptens. Baladi ist der Tanz der einfachen Frau Ägyptens. Mit Elementen, Schrittfolgen und Techniken auch im neuen Stil ist er ein Bekenntnis zur Weiblichkeit. Er weist musikalisch auf Rhythmen und Lieder der Volksmusik hin, entstand aber in Kairo, als Leute vom Land Anfang des 20. Jh. in die Stadt abwanderten. Ein wesentliches Merkmal des Baladi in Tanz und Musik ist die Improvisation.

Dabke, Khaleegy mit Anahita (5 Std.)

In dem Seminar werden 2 Themen zusammen gefasst:  Dabke und Khaleegy (Raqs Na´ashat = tanz der jungen Frau).

Dabke und Khaleegy sind Beduinentänze, und einen sehr engen Verwandten hat der uns bekannte Raqs Na´ashat im Süden Tunesiens, wo der Danse des Cheveux (Haartanz) genannt und von jungen Mädchen z.B. bei Hochzeiten oder den dort noch üblichen Trance-Ritualen getanzt wird.

Anahita, deren Lehrer und Mentor Prof. Hassan Khalil ist, genoss die Ausbildung bei Nelly Mazloum, studierte Baladi bei Nadja Hamdi, arbeitet mit Sahra Saeeda zusammen und ist Mitglied im Conseil International de la Danse CID/Unesco.

D. Fantasy-Tänze

Tanz mit Requisiten / Phantasietänze und Muwashahat (10Std.)
Tänze mit Requisiten, die nicht zu den folkloristischen, bzw. traditionellen Tanzstilen aber zum zeitgenössischen Orientalischen Tanz gehören, sind Phantasietänze, wie Schleier-, Säbel-, Lichter- oder Tamburintanz. Auch Bodentanz ist Thema, da er vielen Phantasietänzen, wie z. B. dem Säbeltanz, einen besonderen Reiz gibt. In diesem Seminar werden die verschiedenen Tanztechniken zusammengefasst und mit dem nötigen Hintergrundwissen vermittelt.
Bambi Sahab ist hauptberuflich Tänzerin und Lehrerin für Orientalischen Tanz und leitet TARAB, Zentrum für OT in Heidelberg. Sie ist maßgeblich an der Entwicklung der derzeitigen BATO-Ausbildung beteiligt und eine der Prüferinnen für Tänzerinnen und Trainerinnen.